About

Kunsthalle Barmen

Die Barmer Ruhmeshalle soll wieder ihrer einstigen Bestimmung gerecht werden, ein mutiger Ort der künstlerischen Avantgarde unter Beteiligung der Bürgerschaft zu sein.

Die Fakultät 8 für Design und Kunst der Bergischen Universtität Wuppertal hat unter der Leitung von Prof. Katja Pfeiffer die Initiative ergriffen, sich dieser Aufgabe anzunehmen. In Trägerschaft der Bergischen Universität und in Kooperation mit der Stadt Wuppertal sowie vieler weiterer Förderer wird die Kunsthalle Barmen für einen zunächst auf drei Jahre befristeten Zeitraum zur Forschungseinrichtung für kulturelle Bildung mit Fokus auf die Vermittlung zeitgenössischer Kunst.

Die kuratorische Leitung liegt seit 2024 bei Isabelle Meiffert, die für diese Aufgabe initial mit der Mittelsten Scheid Gastprofessur in die Bergische Universität Wuppertal eingebunden ist. Die durch sie kuratierte Auftakt-Ausstellung „Shared Spaces“ rückt die partizipative Teilhabe an zeitgenössischer Kunst ins Zentrum des künftigen Programms.

Kunsthalle Barmen, Geschwister-Scholl-Platz 4-6, 42269 Wuppertal

Besuch

Kunsthalle Barmen

In Trägerschaft der Bergischen Universität und in Kooperation mit der Stadt Wuppertal

Geöffnet:

Do: 10:00-19:00

Fr. 14:00-19:00

Sa. 14:00-19:00

So. 14:00-19:00

Sonderöffnungszeiten bei Performances und Aktivitäten.

Die Kunsthalle Barmen teilt sich das Gebäude mit dem Haus der Jugend und der Stadtteilbibliothek.

Standortbeschreibung Google Maps

Anfahrt mit dem Auto:

Die A 46 an der Abfahrt 36 (Wichlinghausen) verlassen. 
An der 1. Ampel geradeaus fahren (Märkische Straße). 
Dem Straßenverlauf bis ins Tal hinunter folgen (Westkotter Straße/Bachstraße). 
An der Wupper/Schwebebahn endet die Straße; hier rechts abbiegen (Höhne). 
Nach ca. 200 m ist rechts der Geschwister-Scholl-Platz.

Mit ÖPNV:

Schwebebahn:

Haltestelle „Werther Brücke“mit der Schwebebahn.

Den Schwebebahnhof auf der linken Seite (Höhne) verlassen, über die Ampel auf die andere Straßenseite gehen. Auf der Fußgängerzone gehen bis der Geschwister-Scholl-Platz erreicht wird.

Bahn:

Bahnhof Wuppertal-Barmen. (Von Wuppertal Hauptbahnhof einen Anschlusszug nach Wuppertal Barmen nehmen). Nach dem Aussteigen auf den Bahnsteig 3+4 gehen, nicht den Hauptausgang benutzten.

Den Bahnsteig bis zu der steilen Treppe folgen und diese hochgehen. Die Straße überqueren und links hinunter gehen. Über die Ampel gehen und den Schwebebahnhof „Alter Markt“ rechts liegen lassen. Die Hauptstraße (Höhne) überqueren und rechts abbiegen. Nach ca. 250 m ist der Geschwister-Scholl-Platz auf der linken Seite.

Ein barrierefreier Zugang ist nur nach Voranmeldung möglich. Wir versuchen, einen barrierearmen Zugang zu ermöglichen.

Das Konzept

Das Konzept

Die Ursprungsmotivation als Fakultät 8 für Design und Kunst der Bergischen Universität Wuppertal eine Kunsthalle zu betreiben, liegt in der Gelegenheit an diesem Ort dem Forschungs- und Transferauftrag einer Universität in außergewöhnlicher Art und Weise gerecht werden zu können. Die Barmer Ruhmeshalle ist nicht irgendeine Kunsthalle, sondern – insbesondere mit Blick auf die Geschichte des Hauses – ein Ort mit besonderem Aufforderungscharakter.

Der Historische Rahmen

Um die vorletzte Jahrhundertwende auf Initiative des Barmer Kunstvereins gebaut, war die Kunsthalle als lebendiger Ort der Begegnung mit Kunst stets durch die Barmer Bürgerschaft getragen. Schon die Einweihung erfolgte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.

Die hier gezeigten Künstler*innen füllen heute die Grundlagenliteratur zur Kunst des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts. Einzelausstellungen zu Franz Marc, Alexej von Jawlensky und Emil Nolde wurden initiiert, auch Marianne von Werefkin war eine bis heute relevante Künstlerin der Anfangsjahre der Kunsthalle. Barmen wurde zu einer Hochburg des Expressionismus mit der Folge, dass der Barmer Kunstverein Ende der 1920er Jahre eine der bedeutendsten und angesehensten Sammlungen moderner Kunst Europas besaß.

Aus diesem Bestand wurden 1937 in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich 94 Werke beschlagnahmt. Viele von ihnen wurden anschließend vernichtet. Durch einen Luftangriff wurde 1943 nicht nur der Kuppelbau der Ruhmeshalle, sondern auch die bestehende Sammlung nahezu vollständig zerstört. Die zu rettenden Werke wurden im Elberfelder Von-der-Heydt-Museum mit der dortigen Sammlung zusammengefasst.

In den 1950er Jahren stand das Haus über zehn Jahre als Ruine leer, bevor es 1958 unter dem Namen “Haus der Jugend” wiedereröffnet wurde. Die innere Struktur wurde neu gestaltet und ein Anbau für die Bibliothek im Jahr 1965 geschaffen.

2001 drohte erstmals die Schließung aus finanziellen Gründen und Mangel an Besuchenden.

Auch eine bauliche Sanierung und das spannende Programm der „Von der Heydt Kunsthalle“ unter der kuratorischen Regie von Gerhard Finckh konnte nicht abwenden, dass es mangels weiterer geeigneter Trägerschaft ab 2019 kein konstistentes Programm in der Kunsthalle Barmen mehr gab.

Diese Lücke im kulturellen Leben der Stadt ist nun zum Möglichkeitsraum für die Bergische Universität Wuppertal geworden.

Das neue Konzept der Kunsthalle Barmen 

Mit der Vertragsunterzeichnung am 31. Juli 2024 wurde für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren eine Kooperation zwischen der Bergischen Universität Wuppertal und der Stadt Wuppertal initiiert. Unter der kuratorischen und vermittelnden Regie der Fakultät 8 für Design und Kunst werden in Zukunft jährlich zwei umfangreiche und drei experimentelle Ausstellungsformate im Rahmen der Kunsthalle konzipiert.

Die inhaltliche Ausrichtung der universitären Ausstellungen sowie des umfangreichen Vermittlungsprogramms wird durch das Team der Kunsthalle Barmen entwickelt.

Die universitäre Gesamtkoordination liegt bei der Initiatorin des Projekts, Kunstprofessorin Katja Pfeiffer, flankiert von Isabelle Meiffert, die ausgestattet mit der Mittelsten Scheid Gastprofessur die kuratorische Leitung für die erste große Schau mit dem Titel „Shared Spaces“ übernommen hat und mit diesem Auftakt die Zielrichtung des künftigen Programms greifbar macht.

Auch über die Auftaktausstellung hinaus wird die Entwicklung der Ausstellungs- und Vermittlungsinhalte, aber auch die Organisation des Fundings bei Katja Pfeiffer und Isabelle Meiffert liegen sowie bei den Professorinnen Katharina Maderthaner und AnneMarie Neser und den künstlerischen Mitarbeitenden Christoph Westermeier, Sebastian Bartel-Biet, Momo Trommer und Marc Kox.

Die besondere Chance, die in der universitären Trägerschaft der Kunsthalle Barmen zum Tragen kommt, liegt in der Möglichkeit kuratorische, wissenschaftliche und vermittelnde Arbeit besonders konsistent ineinander zu verweben.

Die Universität begegnet hier der Stadtgesellschaft und den Künstler*innen, verschiedene Herkunftsgesellschaften, Generationen und Backgrounds können mit einander in Dialog treten, Inklusion kann gelebt werden, weltbekannte Künstler*innen  treffen im Ausstellungskontext auf ganz junge Positionen und all dies wird gerahmt durch ein experimentelles Labor, das sich mal mehr der Praxis, mal mehr der Theorie zuneigen kann und ein möglichst diverses Publikum zur aktiven Auseinandersetzung einlädt.

Die Entwicklung der inhaltlichen Ausrichtung der Kunsthalle Barmen begründet sich im intensivem Austausch mit der Studierendenschaft der Fakultät für Design und Kunst. Virulente gesellschaftliche Fragestellungen, die in der universitären Lehre verhandelt werden, können an diesem einmaligen Ort in das Programm einer Kunsthalle überführt werden. Der Wunsch nach Partizipation steht bei den programmatischen Überlegungen der Kunsthalle Barmen daher an erster Stelle. „Wir wollen Space!“ – als Forderung der Studierendenschaft an uns herangetragen –  wird zur Motivation einen Raum der Teilhabe zu schaffen, in dem Anregungen und Wünschen der Studierendengeneration begegnet wird und neue Wege des Ausstellens und Vermittelns erprobt werden.

Unter Einbeziehung des “Haus der Jugend” und der Stadtbibliothek als Nutzerinnen der Barmer Ruhmeshalle wird das Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm sich nicht nur auf die fünf Ausstellungsräume im zweiten Obergeschoss beschränken, sondern auch das Foyer, das Zwischengeschoss und den Vorplatz als potentielle Räume des Austauschs und der Kunst einbeziehen. Das künstlerische Programm betreffend wollen wir zum altem Mut der ersten Jahre des 20. Jahrhunderts zurück finden.

Unser Bemühen diesen traditionsreichen Kulturstandort der Stadt Wuppertal wieder mit Leben zu füllen, können wir als Erfolg verbuchen, wenn es uns gelingt, ebenso mutig und auch widerspenstig gesellschaftlich relevante Themen zu verhandeln wie es einst dem Barmer Kunstverein gelungen ist, um dem Transferauftrag der Universität in die Gesellschaft in besonderer Art und Weise Rechnung tragen. Dem Auftrag, den Werken der Kunstschaffenden Wuppertals einen Raum zu geben, wird  jährlich im Frühjahr eine durch den Kunst und Museumsverein verantwortete Ausstellung gerecht.

Projektbeteiligte Institutionen

Die Bergische Universität 

„Verstehen, Vermitteln, Gestalten“. Unter diesem Motto ist die Bergische Universität Wuppertal mit neun Fakultäten, rund 21.500 Studierenden und 4.000 Beschäftigten eine stark vernetzte und international anerkannte Institution. Ihre 100 Erasmus-Partnerhochschulen und 70 Kooperationen mit Universitäten und Unternehmen bilden ein globales Netzwerk: ein Plus nicht nur für internationale Forschungsprojekte, sondern auch für Lehrende und über 2.500 Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit aus mehr als 110 Nationen.

In der zentralen Rhein-Ruhr-Metropolregion gelegen, sorgen Wissenstransfer und zahlreiche Partnerorganisationen der Bergischen Universität Wuppertal für stetigen, nachhaltiges Fortschritt und für ein Miteinander mit Wirtschaft und Gesellschaft, von dem Absolvierende und Forschende profitieren, Innovationen und Existenzgründungen entstehen. Für dieses Selbstverständnis und Engagement ist das 2024 gestartete Kooperationsprojekt „Kunsthalle Barmen“ ein herausragendes Beispiel – diesmal durch die Fakultät für Design und Kunst mit ihren drei Abteilungen Industrial Design, Kunst, Mediendesign und Raumgestaltung.

Zentrales Verdienst und besonderer Dank kommen in diesem Zusammenhang der Dr. Jörg Mittelsten Scheid-Gastprofessur an der Bergischen Universität zu, die jeweils zeitlich befristet an unterschiedliche Fakultäten der Bergischen Universität vergeben und für dieses Projekt im Sommersemester 2024 an Fakultät für Design und Kunst mit Isabelle Meiffert besetzt wurde.

 

 

Kunst- und Museumsverein Wuppertal 

Der Kunst- und Museumsverein Wuppertal ist der Förderverein des Von der Heydt-Museums mit aktuell über 2000 Mitgliedern. Seine Sammlung mit zahlreichen bedeutende Kunstwerken vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart gehört zum festen Bestand des Museums. Hervorgegangen ist der Verein aus dem 1866 gegründeten Barmer Kunstverein und dem 1892 gegründeten Elberfelder Museumsverein, die sich 1946 zusammenschlossen. Bereits zuvor, ab 1932, wurden sowohl das Museum als auch die Kunsthalle in Personalunion durch den Direktor des Elberfelder Museums geführt. Der Barmer Kunstverein finanzierte maßgeblich den Bau der „Ruhmeshalle Barmen“ (1897-1900) mit, des heutigen „Hauses der Jugend“. Im Galeriegeschoss der „Ruhmeshalle“ zeigte er ab 1932 seine Ausstellungen und seine stetig wachsende Sammlung moderner Kunst, die bis zu ihrer weitgehenden Zerschlagung durch die Nationalsozialisten zu den profiliertesten in ganz Deutschland zählte.

Die zentralen Anliegen des Kunst- und Museumsvereins sind die Förderung der bildenden Kunst und Kultur allgemein sowie der Denkmalpflege. Zu diesem Zweck unterstützt der Verein die vielfältigen Aktivitäten des Von der Heydt-Museums und trägt bei zur Realisierung seines Ausstellungs- und Vermittlungsprogramms für alle Alters- und Zielgruppen. Aufgrund seiner historischen Verdienste um die Errichtung der Kunsthalle Barmen richtet er in der Regel einmal im Jahr in ihren Räumen eine Ausstellung aus.

 

 

Stadt Wuppertal

Wuppertal hat rund 360.000 Einwohner und ist damit 17.-größte Stadt in Deutschland. Die Bergische Metropole ist ein führender Produktionsstandort mit dem größten Zangenhersteller Europas, dem internationalen Forschungszentrum des bekanntesten Pharmakonzerns der Welt, dem modernsten Schulungszentrum für Lacke in Europa und Produktionsstandort für die größten Lackhersteller der Welt. Die Universitätsstadt ist ein starker Automotive-Standort mit den Entwicklungszentren von Weltmarktführern. Mit dem W-tec, in dem ca. 260 Unternehmen beheimatet sind, verfügt man über eines der größten Technologiezentren in Deutschland. Von der 16.800 Hektar großen Stadtfläche werden ca. 50% für Gärten, Parks, Wälder und Landwirtschaft genutzt; mit 490 km Wanderwegen. Die Namensgeberin der Stadt fließt 34 km mit einem Gefälle von 95 m von Ost nach West. Auf der 13,3 km langen Schwebebahnstrecke schweben ca. 85.000 Fahrgäste täglich in 12 m Höhe über der Wupper und erleben wie selbstverständlich an 20 Bahnhöfen, von Jugendstil bis Hightech, 35 weltweit einmalige Minuten. Gäste haben direkten ICE-Anschluss. Die beiden Citybereiche in Elberfeld und Barmen laden zum Shoppen und Verweilen ein. Mehrfache Deutsche Meister können in der Kletterhalle und im Hexenkessel des Rollhockeys angefeuert werden oder auf der offiziellen Downhillstrecke mit dem Mountainbike. In einem der schönsten Zoos Deutschlands leben ca. 4.500 Tiere. Dort und im Briller Viertel findet man auch die größten zusammenhängenden Villenviertel Deutschlands.

Überrascht? Willkommen in Wuppertal!

 

 

 

Die Kunsthalle Barmen wird gefördert durch:

Barmenia

Bewegung für Barmen

Bürgerverein Barmen-Mitte. e.V.

InnenBandStadt

Jackstädt Stiftung

Sparkasse Wuppertal

 

Team

Die Kunsthalle Barmen wird als kooperatives Projekt geleitet und deckt die unterschiedlichen Bereiche der Fakultät 8, Fakultät für Design und Kunst der Bergischen Universität ab. Gastprofessorin Isabelle Meiffert ist die künstlerische Leiterin der Kunsthalle Barmen. Das LAB wird von Professorin Katja Pfeiffer geleitet und von Professorin Katharina Maderthaner praktisch in den Lehrkörper der Universität eingebunden. Professorin AnneMarie Neser ist für die Raumgestaltung und die architektonische Integration im „Haus der Jugend“ verantwortlich.  Der künstlerische Mitarbeiter Sebastian Bartel ist für den Aufbau des Vermittlungsprogramms und die Integration der Kunsthalle in das öffentliche Leben Barmens zuständig. Der künstlerische Mitarbeiter Christoph Westermeier ist für die Kommunikation der Kunsthalle Barmen verantwortlich.

„Welche Rolle Institutionen in unserer Gesellschaft heute spielen, wie wir unsere diverse Nachbar:innenschaft erreichen und einen inspirierenden Ort physischen Austauschs etablieren können, stehen als Fragen im Vordergrund. Ich kann es kaum erwarten, das experimentell und mit künstlerischen Mitteln zu erforschen!“

– Gastprofessorin Isabelle Meiffert, Künstlerische Leitung

“Möglichst vielen Menschen Begeisterung für die Betrachtung von Bildern und Objekten zu verschaffen, ist eines meiner wichtigsten Anliegen. Als Kunst und Design-Fakultät innerhalb eines so großen Fächerverbundes wie der Bergischen Universität gehört es zu unserer Aufgabe, das Interesse an Gestaltung auch Menschen zu vermitteln, die eigentlich ganz andere Dinge erforschen.

Mit unserem Engagement in der Kunsthalle Barmen möchten wir diese Vermittlung auf die Stadtgesellschaft ausdehnen und einem Publikum zugänglich machen, das, wenn es nach uns geht, gar nicht divers genug sein kann.“

– Professorin Katja Pfeiffer, Initiatorin und Leitung des Kunsthalle Barmen LAB