Aktuell
„hier“
eine Ausstellung kuratiert durch „Freunde der Tat“ in Trägerschaft des KMV
Jeweils im Frühjahr eines jeden Jahres wird in der Kunsthalle Barmen eine Ausstellung durch den Kunst und Museumsverein verantwortet.
Jedes Jahr im Frühjahr obliegt die Trägerschaft für eine Ausstellung in der Kunsthalle Barmen dem Kunst- und Museumsverein KMV, der in diesem Jahr die Kuratorenschaft an die „Freunde der Tat“ übergibt.
Deren Anliegen ist die Schaffung von Ausstellungsmöglichkeiten für Wuppertaler Künstler*innen durch die Wiederaufnahme einer Biennale bergischer Kunst. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der langen Tradition des Barmer Kunstvereins und des KMV, den in Wuppertal ansässigen Künstler*innen regelmäßig Sichtbarkeit zu verleihen.
Die regionale Ausstellung mit dem Titel „hier:“ wird vom 16. März bis 13. April 2025 in den fünf Räumen der Kunsthalle Barmen gezeigt. Das Team der KHB freut sich besonders darüber, dass die Auswahl der Freunde der Tat auch einige Absolvent*innen unseres Kunststudiengangs für die geplante Ausstellung vorsieht.
Inhaltlich und programmatisch ist die Universität in die Konzeption dieser Ausstellung nicht eingebunden. Das Team der KHB freut sich hingegen darauf, unsere Kooperationspartner*innen ab dem 23. Mai im Rahmen unserer nächsten Ausstellung wieder in der Kunsthalle und im LAB begrüßen zu dürfen.
Vorschau
Rückblick
Fruchtbare Strukturen
Laborausstellung für vernetztes Denken und Handeln
Eröffnung: Fr., 24.01.25, 19:00
Fruchtbare Strukturen
Laborausstellung für vernetztes Denken und Handeln
Eröffnung: Fr., 24.01.25, 19:00
Laufzeit: 24.01. – 23.02.25
Die Ausstellung Fruchtbare Strukturen untersucht Möglichkeiten, die vernetztes Produzieren und Konsumieren im städtischen Umfeld bieten. Dafür nutzt sie die Symbolkraft von Pilzen und Myzelien: Sie sind sowohl wertvolle Rohstoffquellen als auch Impulsgeber für ein vernetztes Denken und Handeln, das unser Zusammenleben in Zukunft positiv verändern kann. Denn oft können einzelne Ideen ihre Wirkung erst durch deren Verknüpfungen entfalten. Dazu entwickeln Künstler*innen und Designer*innen gemeinsam mit Wissenschaftler*innen nachhaltige Praktiken und Prozesse und experimentieren mit neuen Materialien und Formen. Ihre Leitmotive sind Kreislaufwirtschaft und Gemeinwohl.
Fruchtbare Strukturen ist eine Laborausstellung, die Besucher*innen aller Altersstufen zum Mitmachen, Ernten und Probieren einlädt.
Die Ausstellung ist eine Kooperation der Fakultät 8, Industrial Design der Bergischen Universität Wuppertal und dem Verbundprojekt transform.NRW – Mit Kunst, Kultur und Design Nachhaltigkeit gestalten, welches vom Wuppertal Institut und der Fakultät für Design und Kunst der BUW geleitet wird. transform.NRW wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Das Programm zum Eröffnungswochenende (24.01. – 26.01.25) finden Sie hier
Kuratorinnen der Ausstellung:
Katharina Maderthaner (BUW) und Martina Fineder (BUW)
Beteiligte Studierende, Künstler*innen, Designer*innen und Wissenschaftler*innen:
Linda Skellington
Hanna Hryshko, Yeji Lee, Christian Schreckenberger, Theodor Winter (Folkwang Universität der Künste)
Maria Wildeis
Fungi Orchestra (Larissa Bauer, Leonie Blum, Eric Dute, Sofiia Fedoriv, Evin Gecer, Anja Gronemann, Larissa Herweg, Julian Konrads, Shirley Lechtenböhmer, Louis Lenz, Joyce Lyttek, Salome Mattausch, Peppi Pelkonen, Florian Poulheim, Carolin Reiter, Esra Sophie Wittig, Philip Wistuba)
Rundschau, Studierende Industrial Design BUW (Patrick Bauke, Lana Deleui, Dina El Makrini, Mohamed Gorbel, Ava Hansmann, Paula Herff, Leo Herringslack, Florian Kaufmes, Marten Koch, Hanna von Köver, Benedikt Kreißig, Lasse Kumm, Jörn Läpple, Linxun Li, Linus Micheel, Tobias Möller-Lindenhof, Bent Pollack, Philipp Roling, Christina Sessler, Birger Sendler, Maike Schiffler, Halit Tamer, Yang Wang, Leon Wagner, Helene Wicht zusammen mit Martina Fineder, Christa Liedtke, Felix Fastenrath und Katharina Maderthaner)
Arpad Dobriban
Julia Krayer
Heinrich Weid
Katharina Maderthaner
Stephan Engelke
Space for Sustainability by Design, Folkwang Universität der Künste: Shahriar Assadi, Tom Baffi, Anke Bernotat, Rolf Brändle, Lucas Dieckmann, Steffen Hartwig, Katharina Herbrich, Lena Jean Jäger, Marius Land, Stefan Neudecker, Corinne Riepert, Judith Schanz, Judith Schlupkothen, Robert Schnüll (Artist / Designer in Residence), Johanna Schmeer, Lilli Malou Weinhold (Artist / Designer in Residence), Daniel Wilkens
UWID Materiallabor, Andreas Kalweit
Studio Offsee (Simon Rummenhöller, Paul Bujak, Leo von Boetticher)
transform.NRW: Carolin Baedeker (WI), Eva Eiling (WI), Felix Fastenrath (BUW), Martina Fineder (BUW), Severin Hackspiel (WI), Kim Huber (WI), Katja Kremser (BUW), Christa Liedtke, Anica Luggen-Hölscher (WI), Katharina Maderthaner (BUW), Erica von Möller (BUW)
dform (Andreas Pawlik, Bernhard Poppe, Antonia Klimsza)
Studierende des Masters Strategische Produkt- und Innovationsentwicklung (Jiaxin Gong, Albrecht Hegge, Lars Herzog, Marius Knipp, Finja Kösters, Luca Schouren, Yuliya Sobol zusammen mit Martina Fineder, Fabian Hemmert, Gert Trauernicht und Christa Liedtke)
Utopiastadt Wuppertal
Linda Nadji und Studierende der Fakultät Design & Kunst (Larissa Bauer, Leonie Blum, Eric Dute, Sofiia Fedoriv, Aylin Forneberg, Evin Gecer, Anja Gronemann, Larissa Herweg, Julian Konrads, Ben Joy Muin, Shirley Lechtenböhmer, Louis Lenz, Joyce Lyttek, Salome Mattausch, Peppi Pelkonen, Florian Poulheim)
Weitere Akteur*innen:
Josi Hartmann, Pia Schieren
Sebastian Bartel zusammen mit Studierende der Kunstvermittlung (Svenja Biedenbach, Aylin Forneberg, Aaron Göke, Josi Hartmann, Laura Longerich, Ben Joy Muin, Hilal Oezer, Eva Rosen, Melissa Şerifoğlu, Lukas Ülger, Teresa Usai, Lasse Schimmelpferd, Georgina Leilani Wotte)
LAB Möbel, Studierende Industrial Design BUW (Ece Birdogdu, Emilia Engels, Hanna Feiertag, Jun Feld, Juli Goldenbaum, Mia Hermanns, Vincent Köberl, Semi Nazli, Martin Patt, Leonhard Quack, Anna S. Ronsdorf, Konstantinos Sampanis, Lauritz Scholz, Mathis Schüll, Angelina Tadumi, Laura Thomas, Ary Völker, Mats Wendel zusammen mit Katharina Maderthaner)
Guests of Zentrale-Verteiler-Bar
Christopn Westermeier und Lars Breuer mit Studierenden der Kunst BUW und Peter Behrens School of Arts, HSD Düsseldorf (Aylin Forneberg, Celine Weller, Chiara von Wille, Cindy Kästner, Eva Rosen, Kai, Laura Decken, Lina Haas, Lynn Schockenbäumer, Natascha Bayer, Paul Böse, Rabia Kübra Can, Tine Kloster, Vjosa Maxhuni)
Merle Ibach und Christoph Rodatz und PID-Studierende
Während der Ausstellungslaufzeit bieten wir wöchentlich von Donnerstag bis Sonntag ein abwechslungsreiches Programm: Beispielsweise können Reparatur-Workshops besucht, mit Bakterien Stoffe gefärbt oder Pilze kunstvoll konserviert werden. Gründer*innen können die Nachhaltigkeitswirkung ihrer Ideen gemeinsam mit dem transform.NRW-Team untersuchen und unser Kunstvermittlungsteam organisiert Führungen für verschiedene Altersgruppen und Interessen auf Anfrage.
Isaac Chong Wai
Performance Falling Reversely (2021-2024), 16:00
Zur Finissage am 11. Januar wird die Performance in der Kunsthalle Barmen aufgeführt.
Performance
Isaac Chong Wai, Falling Reversely
11. Januar 2025 um 16 Uhr
Kunsthalle Barmen
Der Konzeptkünstler Isaac Chong Wai (geb. 1990 in Hongkong) arbeitet medienübergreifend, u. a. mit Performance, Video, Installation, Fotografie und Zeichnung. In seinen Arbeiten untersucht er zeitgenössische globale Phänomene und verwandelt Emotionen, Spannungen und Erinnerungen menschlicher Interaktionen in performative Materialität und immersive Erfahrungen. An der Grenze zwischen dem Individuum und dem Kollektiv untersucht er die Verletzlichkeit des Körpers und die inhärente Gewalt in sozialen Systemen und historischen Traumata und imaginiert alternative Mikrokosmen menschlicher Beziehungen. Die Performance Falling Reversely wurde auf der Venedig-Biennale 2024 gezeigt. Sie geht auf rassistische Übergriffe im öffentlichen Raum zurück, die viele Menschen asiatischer Abstammung, darunter auch der Künstler selbst, erfahren haben. Falling Reversely ist ein Versuch, die Bewegungen des Fallens umzukehren – eine berührende, solidarische und empowernde Geste.
Fotos der Performance in der Kunsthalle Barmen von Ben Joy Muin
SHARED SPACES
Auftaktausstellung
Die Auftaktausstellung „Shared Spaces“ fordert den musealen Raum heraus und bewegt ihn in den Stadtraum. Die künstlerischen Arbeiten eröffnen Räume für gemeinsames Erleben und Empowerment, für Irritation und Reflexion.
Die Auftaktausstellung „Shared Spaces“ fordert den musealen Raum heraus und bewegt ihn in den Stadtraum. Die künstlerischen Arbeiten eröffnen Räume für gemeinsames Erleben und Empowerment, für Irritation und Reflexion. Die Ausstellung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Zusammenhalt und dem Gefühl, auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, zwischen Identitätsbildung, Sprachlosigkeit und dem Hinterfragen gesellschaftlicher Normen und Rituale. Sie ist eine Einladung, die Stärken von Gemeinschaften zu erkunden und einander neu zu begegnen. Zu den eingeladenen Künstler*innen zählen: Sonja Alhäuser, Francis Alÿs, Baltic Raw Org, Monica Bonvicini, Paul Budniewski, common ground, comp_zero, Antje Engelmann, Heiner Franzen, Ivana Franke, Alfredo Jaar, kinesic, Katerina Matsagkos, Rita McBride, Laure Prouvost, Michael Sailstorfer, Isaac Chong Wai und Raul Walch.
Kuratiert von Isabelle Meiffert
18.10.24 – 11.01.25
Baltic Raw Org, Hot Cube public luxury, 2024
Baltic Raw Org hat für den Vorplatz der Kunsthalle Barmen eine Sauna mit integrierter Bar als Ort zum Aufheizen und Austauschen geschaffen.
Raul Walch, Fountain of Knowledge (Be a Frog), 2024
Die Brunnen-Installation lädt dazu ein, sich auf die Bänke der Umrandung zu setzen und am Wasser zu verweilen. Der Boden des Brunnens zeigt eine Hitzekarte, die an die heißesten Tage im Jahr erinnert. Zwischen den farbigen Flächen und der recycelten Umrandung aus alten SUV-Reifen sind Gedanken zum Thema Wasser zu lesen. Eine spielerisch plätschernde Fontäne im Inneren schafft ein akustisches Umfeld, das generationenübergreifende Begegnungen ermöglicht. Durch die Installation sollen das Grundbedürfnis und das Recht auf den Zugang zu dieser lebensnotwendigen Ressource hervorgehoben werden. In Ruhe könnten wir hier auch über ein Grundrechte auf qualitativen öffentlichen Raum nachdenken und über die Verantwortung für den Planeten, der schon seit über 4 Milliarden Jahren von demselben Wasser umhüllt ist.
Alfredo Jaar, Be Afraid of the Enormity of the Possible, 2015
Die an der Fassade leuchtende Neon-Installation zitiert den rumänischen Philosophen Emil Cioran. Be afraid of the Enormity of the Possible verändert seine Lesbarkeit mit dem Kontext. Es kann als Warnung oder aber als das Zelebrieren gesellschaftlicher Möglichkeiten verstanden werden und erinnert uns an die Verantwortung, die wir mit unseren Handlungen wie unseren Nichthandlungen tragen. Vor der Kunsthalle Barmen kündigt sie auch ihr Programm an, das an die gesellschaftsverändernde Kraft von Kunst glaubt.
Sonja Alhäuser, Welcome – Barmen – Bankett, 2024
Die Künstlerin hat Nachbar*innen der Kunsthalle eingeladen, ihr Lieblingsessen zuzubereiten und deren Geschichten mit ihr zu teilen. Mit diesen unterschiedlichen Speisen, die die kulturelle Vielfalt Barmens spiegeln, schafft die Künstlerin ein dreidimensionales Bild, das ihre Geschichten miteinander verbindet. Im Zentrum steht die Așure (dt. „der zehnte Tag“), eine Süßspeise aus dem Nahen Osten, auch bekannt als „Noahs Suppe“. Nach islamischem Glauben geht dieser Brauch auf Noah zurück, der nach der großen Sintflut mit dem letzten Proviant an Bord diese süße Suppe zubereitet hat. Aşure steht für das Teilen und den Neubeginn und wird noch heute in großen Mengen für Familien und Freunde gekocht. Zur Eröffnung von Shared Spaces sind alle Gäste eingeladen, gemeinsam zu essen.
Kinesic, 2024
Im Seminar Design interaktiver Medien mit Kjell Wistoff und Conrad Weise haben Studierende der Bergischen Universität zum Anlass von Shared Spaces diese Installation entwickelt.
Das Projekt beschäftigt sich mit den Abweichungen von zwischenmenschlicher und technikbasierter Sprache. Sogenannte Large Language Modelle wie ChatGPT kommunizieren ausschließlich textbasiert und werden immer häufiger auch als alltägliche Kommunikationspartner*innen genutzt. Wenn wir in einem gemeinsam genutzten physischen Raum unmittelbar kommunizieren, spielt unsere Körpersprache eine wichtige Rolle und gibt Aufschluss über unsere Emotionen. Diese Ebene wird in der Installation Kinesic auf die Kommunikation mit einem*r technikbasiertem*r Gesprächspartner*in übertragen. Kinesic ist ein Paradoxon, welches die Bedeutung der Kommunikation durch Körpersprache im Zeitalter technikbasierter Kommunikation vor Augen führt.
comp_zero, künstlicher Diskurs, 2024
Im Seminar Design interaktiver Medien mit Kjell Wistoff und Conrad Weise haben Studierende der Bergischen Universität zum Anlass von Shared Spaces die Arbeit Künstlicher Diskurs entwickelt.
Zu beobachten sind endlose Diskussionen zwischen zwei Künstlichen Intelligenzen (KIs). Sie als Besucher*innen können Themen einsenden, worauf die KIs ihre Diskussion starten. Diese können tiefsinnig oder absurd werden, von wiederholten Argumenten bis zu sinnlosen Schleifen zeugen. Zwei Monitore zeigen den Verlauf der Unterhaltung in Echtzeit. Das Werk lädt dazu ein, die Interaktion der KIs zu beobachten: Wie ändern sich ihre Positionen? Welche Muster wiederholen sich? Worauf stützen sich die Argumente? Das Projekt befragt Wahrheitskonzepte und Logiken maschineller Kommunikation.
Heiner Franzen, Anchors, 2024
Das Found Footage-Videomaterial von Heiner Franzen zeigt internationale Nachrichtensprecher*innen in Momenten, in denen sie schweigen. Überlebensgroß präsentiert, werden sie zu körperlichen Gegenübern. Sie strahlen Autorität aus, doch ihre Ansagen bleiben aus. Als Betrachter*innen werden wir irritiert auf uns selbst zurückgeworfen: Sind wir nun gefragt? Wer spricht? Wer wird gehört? Und vielleicht ist ein Innehalten in der aktuellen gesellschaftspolitischen Lage auch keine schlechte Variante.
Alfredo Jaar, Teach us to Outgrow Our Madness, 1995
Die Neon-Installation zitiert den japanischen Schriftsteller Kenzaburo Oe, der sich mit diesem Appell an seinen Sohn und damit stellvertretend an eine jüngere Generation richtet. Globale Herausforderungen lassen sich nur generationsübergreifend lösen. Die vor knapp 30 Jahren erstellte Arbeit erscheint heute sehr aktuell.
Courtesy of the artist and Galerie Thomas Schulte, Berlin
Francis Alÿs, When Faith Moves Mountains (making of), 2002
Ausgestattet mit einer Schaufel, haben 500 Menschen in Peru einen Berg um einige Zentimeter versetzt. In der filmischen Dokumentation dieser Aktion werden die Kräfte und Potenziale von Gemeinschaftsaktionen spürbar.
Courtesy the artist and David Zwirner
Isaac Chong Wai, Falling Reversely, 2021-2024
Die Performance Falling Reversely geht auf rassistische Übergriffe im öffentlichen Raum zurück, die viele Menschen asiatischer Abstammung, darunter auch der Künstler selbst, erfahren haben. Falling Reversely ist ein Versuch, die Bewegungen des Fallens umzukehren – eine berührende, solidarische und empowernde Geste. Zur Finissage am 11. Januar wird die Performance in der Kunsthalle Barmen aufgeführt.
Michael Sailstorfer, To the People, 2024
Die künstlerischen Arbeiten des Bildhauers Michael Sailstorfer befragen häufig die Grenzen von Skulpturen.
Ausgangspunkt der Arbeit bildet das 1972 von Joseph Beuys für die Documenta 5 eingerichtete „Büro für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“, in dem der Künstler an einem Tisch, auf dem eine Rose stand, mit Besucher*innen über Ideen der gesellschaftlichen Entwicklung sprach. Für die Ausstellung „To the people“, die 2023 in Teheran eröffnete, ließ Michael Sailstorfer in Erinnerung an Beuys Installation 1000 Rosen im Ausstellungsraum verteilen. Mit seiner ortsspezifischen Arbeit für die Kunsthalle Barmen greift der Künstler die Idee auf und entwickelt ein Kunstwerk, das für das Auge unsichtbar ist. Der Rosenduft füllt den Ausstellungsraum und bleibt doch körperlos. Düfte beeinflussen die Wahrnehmung von Räumen maßgeblich, werden jedoch häufig nicht bewusst wahrgenommen. Rosenduft lässt sich von den meisten Menschen intuitiv erkennen und gilt als Symbol der Zuneigung. Die Reaktion auf den olfaktorischen Reiz ist jedoch individuell. Gerade im Ausstellungsraum, der auf die visuelle Wahrnehmung von Kunst zugeschnitten ist, können Düfte, die sich subtil und scheinbar ursprungslos verbreiten, eine irritierende Erfahrung sein. Obwohl häufig unbemerkt, ist Duftmarketing ein weltweit in fast allen Branchen eingesetztes Werbemittel, das unbewusst mit Marken oder Produkten assoziiert wird. Ein Diffusor, der für diese Form des Marketings eingesetzt wird, verströmt das nach Rose riechende Duftöl in der Ausstellung.
Ivana Franke, We Close our Eyes and See a Flock of Birds, 2013
Diese immersive Lichtinstallation bietet eine intensive Wahrnehmungserfahrung. Wir empfangen kurze Lichtimpulse, die jedes Gehirn unterschiedlich verarbeitet. Dadurch nimmt jede*r Betrachter*in vollkommen unterschiedliche Bilder wahr.
Monica Bonvicini, POWER JOY HUMOR RESISTANCE, 2021
Die vier Schlagwörter der Neoninstallation zitieren das Buch „Rage Becomes Her“ (im Deutschen: Speak out! Die Kraft weiblicher Wut) der US-amerikanischen Journalistin und Frauenrechtsaktivistin Soraya Chemaly. Sie sieht in der Zusammenführung dieser Begriffe das Potential für eine Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse und zeichnet ein Frauenbild, das die Kraft hat, die Gesellschaft in eine freie und offenere umzugestalten.
Courtesy the artist and Sammlung Wemhöner
Rita McBride, marble conduits, 1992
Katerina Matsagkos, Elements, 2020
Dieser eher subtile skulpturale Eingriff in den Raum mit Carrara-Marmor verändert das Raumempfinden in dem scheinbar kontextlosen White Cube und verschränkt sich mit der Arbeit von common ground.
Collection Brenda R. Potter / Courtesy of the artist and Konrad Fischer Galerie
Die Keramik-Installation von Katerina Matsagkos ist eine Reaktion auf den Eingriff von Rita McBride.
Paul Budniewski, nomadic plinth [rotating], 2024 und common ground
Diese ortsspezifische und mobile Skulptur von Paul Budniewski bezieht sich in ihrer Form auf die Geschichte der Textilindustrie Wuppertals. Sie wird von common ground, einer stetig wachsenden, multinationalen und generationenübergreifenden Gruppe von Künstler*innen, Studierenden und Ehemaligen der Kunstakademie Düsseldorf aktiviert.
In hunderte Meter Stoff gekleidet, lädt common ground Teilnehmende ein, sich „einzukleiden“, während sie durch Wuppertal fließen und Barmen und Elberfeld miteinander verbinden. Innerhalb der Ausstellung erweitert sich diese künstlerische Arbeit und verwandelt sich in verschiedene Rollen: Sie ist gleichzeitig Sockel, Plattform, Beobachter*in, Teilnehmer*in, eine Erinnerung, Vermittler*in, Archivar*in, Ansager*in, Begleiter*in, ein Lautsprecher, ein Werkzeug.
Schwebend als verbundener Körper erkunden common ground und nomadic plinth [rotating] den öffentlichen Raum. Seien Sie dabei!
18.10.24, 22 Uhr
19.10.24, 19 Uhr
02.11.24, 21 Uhr
23.11.24, 21 Uhr
14.12.24, 21 Uhr
25.11.01, 21 Uhr
Dauer: 1 Stunde, ohne Anmeldung
common ground: anna budniewski, paul budniewski, micky damm, karla kleinschmidt, christian löffel, katerina matsagkos, rita mcbride, christian odzuck, rosa sarholz, franca scholz, paul schraa, rosa rebecca schubert, jani vrangaki, alexandra waierstall, christoph westermeier, jacobien wiersma, ying yun chen
nomadic plinth [rotating] wurde finanziert durch: The Brenda R. Potter Kunstakademie Düsseldorf Fund for Community, Public Art and Travel
Besonderen Dank geht an Benjamin Reichert für die große Unterstützung bei der Umsetzung dieser Arbeit.
Laure Prouvost, Cooling system 7 (for global warming), 2019
Dieses Kühlungssystem für globale Erderwärmung verknüpft Konzepte der Sorgearbeit auf humorvolle Weise mit nur gemeinschaftlich und generationenübergreifend lösbaren Herausforderungen. So werden Ideen und Gedanken zu Shared Spaces in einen größeren Kontext der Shared Word gestellt.
Courtesy the Artist and carlier | gebauer (Berlin/Madrid)
Antje Engelmann – Tectonics, seit 2018
Diese raumgreifende Arbeit erweitert unsere raumzeitlichen Vorstellungen und setzt sich mit den Auswirkungen unseres Handelns für nachfolgende Generationen auseinander. Sie fragt mit dem Philosophen Armen Avanessian: Wie wollen wir unsere Gegenwart in Zukunft erinnern?
Abb.: Sigurd Steinprinz, 2025
Wuppertal 24h live
Sneak Preview: Erste Einblicke in die Kunsthalle Barmen mit Führung, Workshop & Künstlerinnengespräch
Wir freuen uns sehr, erste Einblicke in die Kunsthalle Barmen präsentieren zu können.
Wir freuen uns sehr, erste Einblicke in die Kunsthalle Barmen präsentieren zu können. Das Ausstellungshaus wird am 18. Oktober 2024 mit der Auftaktausstellung „Shared Spaces“ wieder eröffnet. Während 24h Wuppertal live laden wir alle Interessierten sehr herzlich ein, erste Blicke hinter die Kulissen zu werfen.
Den Auftakt macht am 13. September um 16 Uhr Prof. Isabelle Meiffert, die künstlerische Leiterin der Kunsthalle, mit einer Führung zu ersten künstlerischen Arbeiten. Im Anschluss, um 16:30 Uhr, findet ein kreativer Workshop für Kinder ab fünf Jahren statt. Hier können die kleinen Teilnehmer*innen unter Anleitung Marzipan-Skulpturen gestalten, die im Oktober Teil des “Welcome Barmen Bankett” der Künstlerin Sonja Ahlhäuser sein werden.
Am 14. September gibt es um 10:30 Uhr ein Künstlerinnengespräch mit Prof. Katja Pfeiffer und Lena Rüschmann, die im LAB eine Videoarbeit zur Frage als Kommunikationsform zeigt. Im Anschluss wird die Arbeit um Fragen von den Besucher*innen der Veranstaltung erweitert. Um 13 Uhr wird Katja Pfeiffer Ideen und Möglichkeiten rund um das LAB der Kunsthalle Barmen als neuem Lehr- und Lernort für die zeitgenössische Kunstvermittlung vorstellen.
Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher*innen!
Freitag, 13. September
16:00 Uhr Führung mit Kuratorin Isabelle Meiffert
16:30 Uhr Kreativworkshop für kleine Gäste ab 5 Jahren
Samstag, 14. September
10:30 Uhr Gespräch mit Katja Pfeiffer und Lena Rüschmann
13:00 Uhr Vorstellung des neuen Kunsthallen „Lab“ mit Katja Pfeiffer
Abb.: Sonja Alhäuser, 2016