SHARED SPACES

SHARED SPACES

Auftaktausstellung

Fr., 18. Okt. 24Sa., 11. Jan. 25

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Die Auftaktausstellung „Shared Spaces“ fordert den musealen Raum heraus und bewegt ihn in den Stadtraum. Die künstlerischen Arbeiten eröffnen Räume für gemeinsames Erleben und Empowerment, für Irritation und Reflexion. Die Ausstellung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Zusammenhalt und dem Gefühl, auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, zwischen Identitätsbildung, Sprachlosigkeit und dem Hinterfragen gesellschaftlicher Normen und Rituale. Sie ist eine Einladung, die Stärken von Gemeinschaften zu erkunden und einander neu zu begegnen. Zu den eingeladenen Künstler*innen zählen: Sonja Alhäuser, Francis Alÿs, Baltic Raw Org, Monica Bonvicini, Paul Budniewski, common ground, comp_zero, Antje Engelmann, Heiner Franzen, Ivana Franke, Alfredo Jaar, kinesic, Katerina Matsagkos, Rita McBride, Laure Prouvost, Michael Sailstorfer, Isaac Chong Wai und Raul Walch.

Kuratiert von Isabelle Meiffert

18.10.24 – 11.01.25

 

Baltic Raw Org, Hot Cube public luxury, 2024

Baltic Raw Org hat für den Vorplatz der Kunsthalle Barmen eine Sauna mit integrierter Bar als Ort zum Aufheizen und Austauschen geschaffen.

 

Raul Walch, Fountain of Knowledge (Be a Frog), 2024

Die Brunnen-Installation lädt dazu ein, sich auf die Bänke der Umrandung zu setzen und am Wasser zu verweilen. Der Boden des Brunnens zeigt eine Hitzekarte, die an die heißesten Tage im Jahr erinnert. Zwischen den farbigen Flächen und der recycelten Umrandung aus alten SUV-Reifen sind Gedanken zum Thema Wasser zu lesen. Eine spielerisch plätschernde Fontäne im Inneren schafft ein akustisches Umfeld, das generationenübergreifende Begegnungen ermöglicht. Durch die Installation sollen das Grundbedürfnis und das Recht auf den Zugang zu dieser lebensnotwendigen Ressource hervorgehoben werden. In Ruhe könnten wir hier auch über ein Grundrechte auf qualitativen öffentlichen Raum nachdenken und über die Verantwortung für den Planeten, der schon seit über 4 Milliarden Jahren von demselben Wasser umhüllt ist. 

 

Alfredo Jaar, Be Afraid of the Enormity of the Possible, 2015

Die an der Fassade leuchtende Neon-Installation zitiert den rumänischen Philosophen Emil Cioran. Be afraid of the Enormity of the Possible verändert seine Lesbarkeit mit dem Kontext. Es kann als Warnung oder aber als das Zelebrieren gesellschaftlicher Möglichkeiten verstanden werden und erinnert uns an die Verantwortung, die wir mit unseren Handlungen wie unseren Nichthandlungen tragen. Vor der Kunsthalle Barmen kündigt sie auch ihr Programm an, das an die gesellschaftsverändernde Kraft von Kunst glaubt.

 

Sonja Alhäuser, Welcome – Barmen – Bankett, 2024

Die Künstlerin hat Nachbar*innen der Kunsthalle eingeladen, ihr Lieblingsessen zuzubereiten und deren Geschichten mit ihr zu teilen. Mit diesen unterschiedlichen Speisen, die die kulturelle Vielfalt Barmens spiegeln, schafft die Künstlerin ein dreidimensionales Bild, das ihre Geschichten miteinander verbindet. Im Zentrum steht die Așure (dt. „der zehnte Tag“), eine Süßspeise aus dem Nahen Osten, auch bekannt als „Noahs Suppe“. Nach islamischem Glauben geht dieser Brauch auf Noah zurück, der nach der großen Sintflut mit dem letzten Proviant an Bord diese süße Suppe zubereitet hat. Aşure steht für das Teilen und den Neubeginn und wird noch heute in großen Mengen für Familien und Freunde gekocht. Zur Eröffnung von Shared Spaces sind alle Gäste eingeladen, gemeinsam zu essen.




Kinesic, 2024

Im Seminar Design interaktiver Medien mit Kjell Wistoff und Conrad Weise haben Studierende der Bergischen Universität zum Anlass von Shared Spaces diese Installation entwickelt.
Das Projekt beschäftigt sich mit den Abweichungen von zwischenmenschlicher und technikbasierter Sprache. Sogenannte Large Language Modelle wie ChatGPT kommunizieren ausschließlich textbasiert und werden immer häufiger auch als alltägliche Kommunikationspartner*innen genutzt. Wenn wir in einem gemeinsam genutzten physischen Raum unmittelbar kommunizieren, spielt unsere Körpersprache eine wichtige Rolle und gibt Aufschluss über unsere Emotionen. Diese Ebene wird in der Installation Kinesic auf die Kommunikation mit einem*r technikbasiertem*r Gesprächspartner*in übertragen. Kinesic ist ein Paradoxon, welches die Bedeutung der Kommunikation durch Körpersprache im Zeitalter technikbasierter Kommunikation vor Augen führt.

 

comp_zero, künstlicher Diskurs, 2024

Im Seminar Design interaktiver Medien mit Kjell Wistoff und Conrad Weise haben Studierende der Bergischen Universität zum Anlass von Shared Spaces die Arbeit Künstlicher Diskurs entwickelt.
Zu beobachten sind endlose Diskussionen zwischen zwei Künstlichen Intelligenzen (KIs). Sie als Besucher*innen können Themen einsenden, worauf die KIs ihre Diskussion starten. Diese können tiefsinnig oder absurd werden, von wiederholten Argumenten bis zu sinnlosen Schleifen zeugen. Zwei Monitore zeigen den Verlauf der Unterhaltung in Echtzeit. Das Werk lädt dazu ein, die Interaktion der KIs zu beobachten: Wie ändern sich ihre Positionen? Welche Muster wiederholen sich? Worauf stützen sich die Argumente? Das Projekt befragt Wahrheitskonzepte und Logiken maschineller Kommunikation.


Heiner Franzen, Anchors, 2024

Das Found Footage-Videomaterial von Heiner Franzen zeigt internationale Nachrichtensprecher*innen in Momenten, in denen sie schweigen. Überlebensgroß präsentiert, werden sie zu körperlichen Gegenübern. Sie strahlen Autorität aus, doch ihre Ansagen bleiben aus. Als Betrachter*innen werden wir irritiert auf uns selbst zurückgeworfen: Sind wir nun gefragt? Wer spricht? Wer wird gehört? Und vielleicht ist ein Innehalten in der aktuellen gesellschaftspolitischen Lage auch keine schlechte Variante.

 

Alfredo Jaar, Teach us to Outgrow Our Madness, 1995

Die Neon-Installation zitiert den japanischen Schriftsteller Kenzaburo Oe, der sich mit diesem Appell an seinen Sohn und damit stellvertretend an eine jüngere Generation richtet. Globale Herausforderungen lassen sich nur generationsübergreifend lösen. Die vor knapp 30 Jahren erstellte Arbeit erscheint heute sehr aktuell.

Courtesy of the artist and Galerie Thomas Schulte, Berlin

 Francis Alÿs, When Faith Moves Mountains (making of), 2002

Ausgestattet mit einer Schaufel, haben 500 Menschen in Peru einen Berg um einige Zentimeter versetzt. In der filmischen Dokumentation dieser Aktion werden die Kräfte und Potenziale von Gemeinschaftsaktionen spürbar.

Courtesy the artist and David Zwirner

 

Isaac Chong Wai, Falling Reversely, 2021-2024

Die Performance Falling Reversely geht auf rassistische Übergriffe im öffentlichen Raum zurück, die viele Menschen asiatischer Abstammung, darunter auch der Künstler selbst, erfahren haben. Falling Reversely ist ein Versuch, die Bewegungen des Fallens umzukehren – eine berührende, solidarische und empowernde Geste. Zur Finissage am 11. Januar wird die Performance in der Kunsthalle Barmen aufgeführt.

 

Michael Sailstorfer, To the People, 2024

Die künstlerischen Arbeiten des Bildhauers Michael Sailstorfer befragen häufig die Grenzen von Skulpturen.

Ausgangspunkt der Arbeit bildet das 1972 von Joseph Beuys für die Documenta 5 eingerichtete „Büro für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“, in dem der Künstler an einem Tisch, auf dem eine Rose stand, mit Besucher*innen über Ideen der gesellschaftlichen Entwicklung sprach. Für die Ausstellung „To the people“, die 2023 in Teheran eröffnete, ließ Michael Sailstorfer in Erinnerung an Beuys Installation 1000 Rosen im Ausstellungsraum verteilen. Mit seiner ortsspezifischen Arbeit für die Kunsthalle Barmen greift der Künstler die Idee auf und entwickelt ein Kunstwerk, das für das Auge unsichtbar ist. Der Rosenduft füllt den Ausstellungsraum und bleibt doch körperlos. Düfte beeinflussen die Wahrnehmung von Räumen maßgeblich, werden jedoch häufig nicht bewusst wahrgenommen. Rosenduft lässt sich von den meisten Menschen intuitiv erkennen und gilt als Symbol der Zuneigung. Die Reaktion auf den olfaktorischen Reiz ist jedoch individuell. Gerade im Ausstellungsraum, der auf die visuelle Wahrnehmung von Kunst zugeschnitten ist, können Düfte, die sich subtil und scheinbar ursprungslos verbreiten, eine irritierende Erfahrung sein. Obwohl häufig unbemerkt, ist Duftmarketing ein weltweit in fast allen Branchen eingesetztes Werbemittel, das unbewusst mit Marken oder Produkten assoziiert wird. Ein Diffusor, der für diese Form des Marketings eingesetzt wird, verströmt das nach Rose riechende Duftöl in der Ausstellung.

 

Ivana Franke, We Close our Eyes and See a Flock of Birds, 2013

Diese immersive Lichtinstallation bietet eine intensive Wahrnehmungserfahrung. Wir empfangen kurze Lichtimpulse, die jedes Gehirn unterschiedlich verarbeitet. Dadurch nimmt jede*r Betrachter*in vollkommen unterschiedliche Bilder wahr.

 

Monica Bonvicini, POWER JOY HUMOR RESISTANCE, 2021

Die vier Schlagwörter der Neoninstallation zitieren das Buch „Rage Becomes Her“ (im Deutschen: Speak out! Die Kraft weiblicher Wut) der US-amerikanischen Journalistin und Frauenrechtsaktivistin Soraya Chemaly. Sie sieht in der Zusammenführung dieser Begriffe das Potential für eine Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse und zeichnet ein Frauenbild, das die Kraft hat, die Gesellschaft in eine freie und offenere umzugestalten.

Courtesy the artist and Sammlung Wemhöner

 

Rita McBride, marble conduits, 1992
Katerina Matsagkos, Elements, 2020

Dieser eher subtile skulpturale Eingriff in den Raum mit Carrara-Marmor verändert das Raumempfinden in dem scheinbar kontextlosen White Cube und verschränkt sich mit der Arbeit von common ground.

Collection Brenda R. Potter / Courtesy of the artist and Konrad Fischer Galerie

Die Keramik-Installation von Katerina Matsagkos ist eine Reaktion auf den Eingriff von Rita McBride.

 

Paul Budniewski, nomadic plinth [rotating], 2024 und common ground 

Diese ortsspezifische und mobile Skulptur von Paul Budniewski bezieht sich in ihrer Form auf die Geschichte der Textilindustrie Wuppertals. Sie wird von common ground, einer stetig wachsenden, multinationalen und generationenübergreifenden Gruppe von Künstler*innen, Studierenden und Ehemaligen der Kunstakademie Düsseldorf aktiviert.

In hunderte Meter Stoff gekleidet, lädt common ground Teilnehmende ein, sich „einzukleiden“, während sie durch Wuppertal fließen und Barmen und Elberfeld miteinander verbinden. Innerhalb der Ausstellung erweitert sich diese künstlerische Arbeit und verwandelt sich in verschiedene Rollen: Sie ist gleichzeitig Sockel, Plattform, Beobachter*in, Teilnehmer*in, eine Erinnerung, Vermittler*in, Archivar*in, Ansager*in, Begleiter*in, ein Lautsprecher, ein Werkzeug.

Schwebend als verbundener Körper erkunden common ground und nomadic plinth [rotating] den öffentlichen Raum. Seien Sie dabei!

18.10.24, 22 Uhr
19.10.24, 19 Uhr
02.11.24, 21 Uhr
23.11.24, 21 Uhr
14.12.24, 21 Uhr
25.11.01, 21 Uhr

Dauer: 1 Stunde, ohne Anmeldung 

common ground: anna budniewski, paul budniewski, micky damm, karla kleinschmidt, christian löffel, katerina matsagkos, rita mcbride, christian odzuck, rosa sarholz, franca scholz, paul schraa, rosa rebecca schubert, jani vrangaki, alexandra waierstall, christoph westermeier, jacobien wiersma, ying yun chen

nomadic plinth [rotating] wurde finanziert durch: The Brenda R. Potter Kunstakademie Düsseldorf Fund for Community, Public Art and Travel

Besonderen Dank geht an Benjamin Reichert für die große Unterstützung bei der Umsetzung dieser Arbeit.

 

Laure Prouvost, Cooling system 7 (for global warming), 2019

Dieses Kühlungssystem für globale Erderwärmung verknüpft Konzepte der Sorgearbeit auf humorvolle Weise mit nur gemeinschaftlich und generationenübergreifend lösbaren Herausforderungen. So werden Ideen und Gedanken zu Shared Spaces in einen größeren Kontext der Shared Word gestellt. 

Courtesy the Artist and carlier | gebauer (Berlin/Madrid)

 

Antje Engelmann – Tectonics, seit 2018

Diese raumgreifende Arbeit erweitert unsere raumzeitlichen Vorstellungen und setzt sich mit den Auswirkungen unseres Handelns für nachfolgende Generationen auseinander. Sie fragt mit dem Philosophen Armen Avanessian: Wie wollen wir unsere Gegenwart in Zukunft erinnern?



Abb.: Sigurd Steinprinz, 2025

 

Open: Thurs: 10:00-19:00; Fri. – Sun. 14:00-19:00

Special opening hours for performances and activities

 

 

The inaugural exhibition “Shared Spaces” unites museum space and urban space. The artistic works open up spaces for shared experience and empowerment, creating irritation and encouraging reflection. The exhibition moves between social cohesion and the impression to be thrown back on oneself, between the creation of an identity, speechlessness and the questioning of social norms and rituals. It invites the visitors to discover the strengths of communities and to meet other people in a new way. The invited artists include: Sonja Alhäuser, Francis Alÿs, Baltic Raw Org, Monica Bonvicini, Paul Budniewski, common ground, comp_zero, Antje Engelmann, Heiner Franzen, Ivana Franke, Alfredo Jaar, kinesic, Katerina Matsagkos, Rita McBride, Laure Prouvost, Michael Sailstorfer, Isaac Chong Wai and Raul Walch.

Fig.: Sigurd Steinprinz, 2025


Vernissage: Uhr

Artist-Talk: Uhr

Performance: Uhr

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Discussion avec l’artiste:

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Künstlergespräch: Uhr

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